Abschleudern / Saisonende

Heute war es dann soweit: Wir haben abgeschleudert, also das letzte Mal in diesem Jahr von einem Volk Honig geerntet.

Es war gar nicht so einfach, denn der Honig war extrem trocken und damit dickflüssig. Er war nur sehr laaaaaangsam dazu bereit, aus der Schleuder ins Sieb zu fließen… Mit dem Refraktometer haben wir niedrige 14,2 % Wassergehalt gemessen (üblich sind ungefähr zwischen 16 und 18%). Aber gelohnt hat sich die Mühe, dieser Honig schmeckt schön intensiv und hat noch einen deutlichen Lindeneinschlag.

Insgesamt liegt wieder eine Interessante und abwechslungsreiche Saison hinter uns: Die beiden Ernten im Frühjahr und im Frühsommer waren ausgesprochen gut, fast überdurchschnittlich. Im weiteren Jahresverlauf war es jedoch sehr trocken. Folglich haben die Bienen auch weniger Nektar gefunden.

Zwei Honige haben wir zur Analyse geschickt. Der Erste aus der ersten Ernte. Dieser war ungewöhnlich, weil er entgegen unserer Erfahrungen aus den Vorjahren nicht schnell kristallisierte, sondern (bis heute) klar und flüssig blieb. Wir tippten wegen dieses Verhaltens und auch wegen des milden harmonischen Geschmacks auf eine Prägung durch Akazie/Rubine. Die war laut Analyse auch drin, aber in geringeren Mengen als wir dachten. Der Raps hat in der Pollenanalyse sogar überwogen. Üblicherweise ist ein hoher Rapsanteil ein Garant dafür, dass ein Honig schnell auskristallisieren wird. Die Sortenempfehlung (basierend auf der Pollenanalyse und einer Geschmacksprüfung) des Bieneninstitutes Mayen war „Blütenhonig“.

Die zweite Analyse haben wir dann von unserem Sommerhonig machen lassen. Auch hier hatten wir eine überraschende Sortenempfehlung: „Sommertracht mit Götterbaum“. Der Anteil der Götterbaumpollen liegt bei 55 %, und, für die Sortenempfehlung noch wichtiger: in der Geschmacksprüfung war das typische Aroma zu erkennen.

Nun steht „nur noch“ das Einfüttern der Bienenvölker und die Behandlung gegen die Varoa-Milbe und das Umweiseln des ein oder anderen Volkes auf dem Programm und schon beginnt die „Winterpause“…

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