Völkervermehrung in vier Schritten – Teil 4 (Begattungseinheiten bilden)

Heute nun der etwas ausführlichere Bericht zum letzten Schritt der Völkervermehrung.

Aus allen angepflegten und gekäfigten Weiselzellen (20 von 26) ist eine Königin geschlüpft. Die Aufgabe war es nun, einen Teil der Königinnen versandfertig zu machen und die Übrigen in Begattungsableger umzusiedeln.

Zehn Königinnen waren nach Norddeutschland versprochen. Dazu wurden 10 Versandkäfige mit einem sehr festen Futterteig* befüllt. Anschließend wurden jeweils 7-10 Begleitbienen aus dem Sammelbrutableger in die Versandkäfige bugsiert, um die Versorgung der Königinnen während der Reise zu gewährleisten. Wenn man, so wie Anna, die Bienen nicht einzeln mit der Hand fangen kann/will, ist es eine gute Möglichkeit den Käfig langsam über sie zu stülpen und an einer Kante dann den Käfig vorsichtig zu schließen. Mit den so vorbereiteten Versandkäfigen und 10 Königinnen in den Schlupfkäfigen ist Anna nach drinnen gegangen, um die Königinnen dort in die Versandkäfige einlaufen zu lassen. Der Vorteil am geschlossenen Raum ist, dass eine Königin, sollte sie denn abfliegen, leicht am Fenster wieder gefangen werden kann.

Die gewählten Versandkäfige lassen sich über ein Stecksystem fest miteinander verbinden, so dass auch im Umschlag die Form stabil bleibt und die Königinnen immer ausreichend Abstand zueinander haben. Gleich nach dem Einzug der Königinnen in die Versandkäfige haben wir sie in dem vorbereiteten Umschlag (mit Luftlöchern) zur Post gebracht. Sie sind gesund und vital an ihrem Bestimmungsort angekommen, wurde uns berichtet.

Die verbliebenen 10 Königinnen wurden in Begattungsableger aufgeteilt. Wir hatten 3er-Ablegerböden (mit Zargen und Trennschieden) und Apidea-Kästchen zur Verfügung.

Die 3er-Abteile wurden jeweils mit einer Futterwabe und einer Mittelwand ausgestattet. In die Apidea-Kästchen wurde in den dafür vorgesehenen Bereich Futterteig gegeben.

Die Bienen aus dem Sammelbrutableger haben wir auf die Begattungsableger verteilt. Jede Wabe wurde einzeln entnommen, mit Milchsäure gegen die Varroa-Milbe behandelt und die Bienen anschließend in die neuen Abteile zu den vorbereiteten Waben gehängt, bzw. in die Apidea-Kästchen abgefegt.

Zum Schluss haben wir in jeden Ableger eine Königin einlaufen lassen. Die Apidea-Kästchen haben hierfür eine nützliche passgenaue Öffnung.

Zu guter Letzt wurden alle Begattungseinheiten eingepackt und an einen anderen Bienenstand verbracht.

Nach knapp zwei Wochen sind 9 (von 10) begattete Königinnen in den Ablegern, die auch schon Stifte legten.

* Hierfür wurde ein handelsüblicher Futterteig mit Puderzucker verknetet bis er an der Hand nicht mehr klebrig war. So soll verhindert werden, dass der Teig bei Wärme flüssig wird und im Versandkäfig die Bienen verklebt.

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