Drohnenbrütiges Volk mit weiselrichtigem Ableger vereinigen

Unregelmäßiges Brutnest.
Unregelmäßiges Brutnest.

Im Sommer 2014 war ein Ableger aufgefallen, der sich nicht richtig zu entwickeln schien. Stifte waren zu sehen, es waren zT mehrere in einer Zelle, wobei das häufiger bei ganz jungen Königinnen auftritt.  Ich hatte hier bereits eine Königin gesehen, so dass wir erstmal das ganze noch beobachteten. Doch nach weiteren 2 Wochen war klar, dass die Königin vom Begattungsflug wohl nicht zurückgekommen war. Sie war nicht aufzufinden, und das Brutnest wirkte sehr unregelmäßig und „holperig“.

Eine Arbeiterin hatte wohl angefangen Eier zu legen, die sich, da sie unbefruchtet waren, nur zu Drohnen entwickeln konnten. Das Volk war aber der Meinung, sie hätten eine Königin, so dass ein einfaches Zusetzen einer begatteten Königin nur geringe Erfolgschancen hätte. Die legende Arbeiterin zu finden ist nahezu unmöglich, da sie sich optisch quasi nicht von den anderen Bienen unterscheidet.

Da sie aber einen etwas größeren Hinterleib entwickelt, kann sie nicht mehr gut fliegen. Dies kann man sich zunutze machen, um die Bienen mit einem weiselrichtigen Volk zu vereinen, ohne dessen Königin zu gefährden. Wie immer gibt es in der Imkerei unterschiedliche Methoden, ich bin wie folgt vorgegangen:

Umhängen der Waben mit der "neuen" Königin in die großere Beute rechts.
Umhängen der Waben mit der „neuen“ Königin in die großere Beute rechts.

Das drohnenbrütige Volk (dV) stand zufällig genau neben einem weiteren Ableger, mit dem ich es vereinigen wollte. Ich habe also eine neue Zarge vorbereitet die ich anstelle des dV auf dessen bienenfreien Boden gesetzt habe. Die Zarge mit dem dV habe ich ca 12m entfernt erstmal auf den Boden gestellt. Dann habe ich die Waben aus dem Ableger in die neue Zarge gehängt. Den Boden habe ich dann in die Mitte zwischen die beiden Standorte gerückt, so dass die rückkehrenden Bienen aus beiden Völkern sich hier einfinden konnten.

Abstoßen der Bienen auf den Boden.
Abstoßen der Bienen auf den Boden.

Dann habe ich die Waben des dV in der Entfernung von 12m einzeln auf den Boden abgefegt. Die Flugbienen sind einfach direkt wieder zu Ihrem „Zuhause“ geflogen, dies stand ja nun 2m weiter, sie sammelten sich dort erstmal vor dem Flugloch, aber es schien gut zu klappen, nach ca 20 min war die Front der Beute wieder leer.

Nach kurzer Zeit waren auch an der „Abstoßstelle“ nur noch sehr wenige Bienen auf dem Boden zu finden. Unter Ihnen muss auch die flugunfähige legende Arbeiterin gewesen sein.

Ich habe das vereinigte Volk dann mit guten Waben aus dem dV ergänzt, Futterwaben und Leerwaben vom Rand. Alle Drohnenbrutwaben wurden nicht eingehängt sondern hinterher eingeschmolzen.

Dann habe ich den Deckel wieder verschlossen und das zusammengeführte Volk eine Woche in Ruhe gelassen. Bei der nächsten Kontrolle sah ich ein schönes Brutbild, die gezeichnete Königin war da und das Volk wirkte zufrieden.

Die rückkehrenden Bienen sammeln sich vor dem Flugloch.
Die rückkehrenden Bienen sammeln sich vor dem Flugloch.
Schöne Stimmung.
Schöne Stimmung.

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