Völkervermehrung in vier Schritten – Teil 1 (Sammelbrutableger)

Letzte Woche haben wir bereits erste Anzeichen für eine beginnende Schwarmstimmung bei unseren Völkern festgestellt. Es musste also etwas getan werden.

An diesem Freitag war es soweit: wir haben die diesjährige Völkervermehrung begonnen.  Dabei gehen wir nach dem Prinzip der „Völkervermehrung in 4 Schritten“ vor, das unter anderem von Dr. Liebig beschrieben wird. Dies sind:

1. Bildung eines Sammelbrutablegers
2. Brechen der Weiselzellen und Umlarven (9 Tage nach Schritt 1)
3. Königinnenzellen verschulen (9 Tage nach Schritt 2)
4. Begattungseinheiten bilden (4 Tage nach Schritt 3)

Alles ist vorbereitet.Als erstes haben wir uns alle benötigten Utensilien zu den Völkern gestellt, um möglichst effektiv arbeiten zu können. Dies waren: eine Beute für den Sammelbrutableger, eine Zarge mit Mittelwänden (als Ersatz für die herausgenommenen Waben), einen gut rauchenden Smoker, einen Stockmeißel und einen Königinnenfangclip.

Die Bildung des Sammelbrutablegers haben wir mit einer kompletten Durchschau aller Völker verbunden. Dennoch hatten wir, nach dem Eindruck der letzten Woche, vorher schon einen grundsätzlichen Plan gemacht, aus welchen Völkern wir wieviele Brutbretter nehmen wollten. Ebenso hatten wir notiert, dass ein Volk noch besonders viel Winterfutter eingelagert hat, wovon wir 2 Waben in diesem Zusammenhang auch entnehmen und verwenden wollten.

Eine gut versteckte Weiselzelle.Schwarm-/WeiselzellenWir haben je nach Stärke und Schwarmstimmung  der Völker 1 oder 2 Brutbretter pro Volk entnommen. Dabei haben wir darauf geachtet, dass die Brutbretter möglichst vollständig verdeckelte Brut enthalten. In den nächsten Tagen schlüpfen dann richtig viele Bienen, und es wird voll in der neuen Beute. Dabei haben wir akribisch darauf geachtet, dass keine Königin versehentlich mit in den Ableger kommt. Um hier ganz sicher zu gehen, haben wir die Königinnen, sobald wir sie bei der Durchsicht gesehen haben, mit dem Königinnenclip gefangen und kurzzeitig „festgesetzt“. Auch alle Weiselzellen, die auf den Waben zu finden waren, wurden entfernt. Es gibt solche, die leichter zu finden sind (die unten am Rand „hängen“), und die fiesen versteckten, die irgendwo auf der Wabe sind, womöglich von Massen an Bienen verdeckt… 🙂

Eine voll verdeckelte Brutwabe mit ansitzenden Bienen.Im Endeffekt enthält unser Sammelbrutableger jetzt 2 ganz volle Futterwaben und 8 Brutbretter mit den ansitzenden Bienen. Und unsere Völker sollten eine Dämpfung ihrer Schwarmstimmung erfahren haben, so dass wir uns auf volle Honigräume freuen können.  Übrigens: während wir am Sammelbrutableger arbeiteten, bekamen wir einen Anruf, dass ein Bienenschwarm sich auf einem Sportgelände gesammelt hatte. Da wir ja beschäftigt waren, haben wir unseren Freund Olaf kontaktiert, der zu dem Schwarm fuhr.

Das neue Zuhause des Sammelbrutablegers.Wir haben unseren Sammelbrutableger dann zu einem mehrere Kilometer entfernten Stand Direktes Auskundschaften der neuen Umgebung.gefahren, damit die Flugbienen nicht in ihre bisherigen Völker zurückfliegen, sondern in ihrem neuen Zuhause bleiben.

Dort haben wir das Flugloch wieder geöffnet und sofort kamen die ersten Damen heraus, um sich am neuen Zuhause umzuschauen. Bis nächsten Sonntag lassen wir sie nun in Ruhe, dann kommt Schritt 2 der Völkervermehrung.

 

 

 

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